#4 – „Don’t dream it, be it!“

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Vor zwei Wochen hatte ich ein Interview mit einem befreundeten Blogger-Kollegen von mir. Riccardo Simonetti, trägt gerne Leggins, Pailetten-Blazer und Blumenkränze. Damit macht er vorallem eins: auffallen. Schnell, ging unser Gespräch in die Toleranz Schiene der Mitmenschen und wie der moderne Mann aussehe.

ANDERS = SCHLECHTER ??

 

Für Riccardo ist sein Blumenkranz eine Art Symbol für die Toleranz und die Freiheit eines jeden Individuums, welcher selbst bei körperlicher Gewalt nicht von seinem Kopf verschwindet. Jungs, wie er und ich müssen uns viel anhören. Anders sein, verbindet oft viel negatives. Bei Mädchen erwartet man, dass sie sich für Mode interessieren und damit experimentieren. Jungs müssen sich dafür rechtfertigen. Riccardo meinte, er selbst, fände am schlimmsten, dass sich viele auf ein hohes Ross begeben und über andere urteilen, nur weil sie anders sind. Er kann sich noch gut daran erinnern, was für ein unglaublicher Skandal es an seiner Schule war, als er enge Jeans getragen hat. Viele Mitschüler haben sich davon provoziert gefühlt, weil es Mädchen-Hosen seien. Bei mir war das genauso. Mein Problem war, dass ich mich davon einschüchtern ließ und immer stiller wurde. Je mehr Selbstvertrauen man an den Tag legt und sich so zeigt, als würde man es lieben was man macht, umso stiller wird die Kritik. Wenn enge Hosen, schon soviel Drama auslösen, kann man sowieso tragen was man will, denn man kann es niemanden Recht machen.

You laugh at me because I’m different. I laugh at you because you’re all the same. – Lady Gaga

Ich habe mir als Kind sehr oft gewünscht, normal zu sein. Im Fußballverein zu spielen, Bier zu trinken, danach zu rülpsen und es lustig zu finden. Banal und langweilig, wie der „normale deutsche Mann“ ist. Auch hätte ich mir gewünscht, einen normalen Kleidungsstil zu haben. Zu C&A gehen zu können, und mir fünf graue und fünf schwarze T-Shirts zu kaufen und damit zufrieden zusein. Am liebsten würde ich sowieso nur mein Fußballtriktot tragen, Tag und Nacht. Bei mir ist das anders. Ich sehe Mode nicht als Mittel und Zweck, sich anzuziehen damit einem nicht mehr kalt ist, sondern als Medium meinen Charakter und meine Seele widerzuspiegeln. Mit Klamotten kann man ausbrechen und sich von Normen und Regeln lösen, ohne gleich als aggressiv zu gelten. Ich erhebe selten meine Stimme. Ich zeige meine Rebellion lieber mit Kleidung.

Menschen stürzen sich gerne auf Äußerlichkeiten. In Deutschland wird alles in Schubladen gesteckt. Männlich, weiblich, homo, hetero, weiß und schwarz. Jeder muss so sein, wie es sich gehört. Ich erwarte von niemanden, dass er sich mutig oder verrückt anzieht. Jeder kann so langweilig rumlaufen wie er will. Doch genauso wenig sollte es als Mode-Diktat gelten, dass Männer aussehen müssen wie Männer vor 68 Jahren.

Mann = Kämpfer???

Und außerdem: Soll ein Mann nicht mutig sein? Bereit zu kämpfen, in jeder Situation? Und sich vor keinem Krieg scheuen?

Ganz ehrlich, für mich ist eine schwarze Trainingsjacke von ADIDAS und eine blaue Jeans von Diesel weder mutig noch sonst irgendwie Revolutionär.

Jeder junge, der mit einer Leidenschaft für Mode geboren wird, zieht unmittelbar bei der Einschulung in den Krieg. Die einen verstecken sich und erliegen dem Kampf und die anderen stellen sich und gewinnen.

Ich kann nur jedem raten: Zieht in den Krieg und kämpft für eure Ziele! Den mutigen gehört die Welt!!!!!!

Ein Tag nach dem Gespräch mit Riccardo, war ich auf einem Geburtstag eingeladen und wir sahen uns: THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW im Kino an. Ein Haufen transsexueller Irrer tanzt und singt nach dem Motto: „DONT DREAM IT – BE IT!“

Der Film ist von 1975 aber das Zitat könnte nicht treffender sein. In diesem Sinne,

ihr könnt im neuen Jahr viel erwarten.

Let’s start a Revolution!!!!

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2014!!!

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